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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 107

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. --2. Das Deutsche Reich. 107 sind. Die von der Kurischen und der Frischen Nehrung eingeschlossene Halb- insel Samland ist bekannt durch ihren Bernstein, versteinertes Harz untergegangener Nadelwälder, das teils nach Stürmen am Strande auf- gesucht, teils durch Taucher gefunden, meist aber auf bergmännischem Wege zutage gefördert wird. Das Bergwerk bei Palmnicken ist die wichtigste Fundstätte der Erde. § 161. Deutsche Ostseestädte der Sndküste. Die Buchten und die Niederungen der Flüsse führten zur Anlage zahlreicher Städte. Die Blüte der Ostseestädte fällt in die Zeit des späteren Mittelalters, als die Hansa die Ostsee beherrschte. Der großartige Aufschwung in unserem Wirtschafts- leben, den wir der Gründung des Deutschen Reiches verdanken, hat auch diese Seeplätze zu nener Blüte gebracht. Lübeck (100) verdankt seine Blüte im Mittelalter dem Umstände, daß es der nächste Ostseehafen für die industriereichen Städte Westfalens und Niedersachsens war, deren Produkte es nach den Küstenländern der Ostsee schaffte. Ihre größte Bedeutung hatte die Stadt als Vorort der Hansa, ihr Verfall begann mit der Entdeckung Amerikas, die eine Verleguug der Seewege zur Folge hatte. Herrliche mittelalterliche Bauten Marienkirche, Holstentor, Schifferhaus) erinnern noch an die einstige Größe. Jetzt ist durch Vertiefung der Trave auch größeren Schiffen der Zugang zur Stadt möglich, die durch den Elbe—trave- Kanal auch mit der Nordsee in Verbindung steht. Travemünde ist der Seehafen Lübecks. Es folgen an der Küste die Städte Wismar, Rostock (kleinste deutsche Universität). Stralsund betreibt Seehandel und Fischerei und vereinigt die Bahnen, die den Verkehr über Rügen nach Schweden vermitteln. Die Züge werden auf einer Dampffähre zur Insel geschafft. Rügen ist die größte und schönste deutsche Insel mit Seebädern an buchengeschmückter, teils hochragender Küste. Nach 80 folgen Greifswald (Universität) und Swinemünde, der Vorhafen von Stettin. Zeichnung: Die Küste von Lübeck bis zur Odermündung. Rügen und die Halbinsel Zingst sind aufzunehmen. § 162. Die Küste von Hinterpommern ist hafenarm. An der Persante liegt Kolberg, bekannt durch Nettelbecks ruhmvolle Verteidigung. Der wichtigste Hafen Westpreußens ist Danzig (170), der älteste Großhandelsplatz an der Ostsee, in dem sich schon im 10. Jahrhundert der Seeverkehr vereinigte. In der Hansazeit war es als Vorort neben Lübeck bedeutend. Viele herrliche Ge- bäude erinnern auch hier an diese Zeit. Der Handel mit Holz, Getreide und Fischen ist noch bedeutend; daneben ist eine blühende Industrie erwacht, die ihre Pflege durch eine neubegrüudete Technische Hochschule findet. (Schiffs- werften, Maschinen-, Gewehr- und Munitionsfabriken.) Der Seehafen ist Neu- sahrwasser. Königsberg (246) wurde 1255 gegründet und benannt zu Ehren des Königs Ottokar von Böhmen, der den Deutschrittern gegen die heidnischen Polen geholfen hatte. Als Vorhafen dient das stark befestigte Pillau, aber

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 143

1911 - Breslau : Hirt
Die ersten Habsburger und Luxemburger. 143 werden. Fürsten und Ritter fanden sich alljhrlich als Kreuzfahrer ein, Ritter und Brder strmten dem Orden zu, alle Stnde wetteiferten in Schenkungen. Um 1300 war die Ostseekste von Lbeck bis Reval mit deutschen Burgen, Stdten und Drfern besetzt. Die Ostsee war zu einem deutschen Meere geworden svgl. 81). Im Anfang des 14. Jahrhunderts verlegte der Hochmeister seinen Sitz nach vorbergehendem Aufenthalt in Venedig in die Marien brg an der Nogat. 4. Die ersten Habsburger und Luxemburger. Allgemeine bersicht. 1. Ergebnisse der bisherigen Entwicklung. In dem halben Jahrtausend von der Kaiserkrnung Karls im Jahre 800 bis zum Untergange der Staufer hatten sich in Europa und dem Mittelmeergebiete tiefgehende Vernderungen vollzogen. a) Die Religionskarte zeigt einen gewaltigen Rckgang des Heidentums im Norden und Osten Europas zugunsten der beiden christ-lichen Kirchen. b) Wurden im Jahre 800 die Kulturgebiete, das rmisch-germa-nische, das griechisch-orientalische und das mohammedanische repr-sentiert durch die christlichen Kaiser und die beiden Kalifen, so ist davon nicht mehr die Rede; im Abendlande gibt es berhaupt keinen Kaiser, in Konstantinopel ist die Macht des Kaisers zum Schatten herabgesunken, im Morgenland ist das Kalifat vernichtet, in Spanien weicht es zurck. Im christlichen wie im mohammedanischen Bereiche ist eine Vielheit von Staaten entstanden. c) Die Zeit der Kreuzzge schien eine groe Gebietsverschiebung zwischen Christentum und Islam herbeifhren zu mssen; doch ist diese keineswegs erfolgt. Dagegen haben innerhalb der christlichen Kirche die strksten Verluste das ostrmische Kaisertum betroffen, dessen Machtgebiet sich auf die Stadt Konstantinopel und den Osten der Balkanhalb-insel beschrnkt. 988 grndet Wladimir I. die griechisch-russische Kirche. Byzanz ist zugleich als Kulturmacht zurckgegangen. Der Ge-brauch des Griechischen, der einstigen Weltsprache, beschrnkt sich auf einen kleinen, zusammenschwindenden Kreis, neue geistige Werte werden nicht mehr geschaffen. Die beherrschende Rolle im Mittelmeerhandel ist auf Venedig und Genua bergegangen. 2. bersicht der die Haupttatsachen der Geschichte von der Mitte des 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts, a) Im Morgenlande. Die folgenden Jahrhunderte erleben das Schauspiel, da alle Provinzen des ehemaligen Ostrmischen Reiches wieder in einem Reiche ver-einigt werden. Es ist dies die Leistung eines Volkes, das nicht zur Mittelmeerrasse gehrt, sondern in Zentralasien seine Heimat hat, der osmanischen Trken.

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 47

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 47 angewiesen. Es umfaßt nur weiträumige und schwachbevölkerte Länder, deren Bewohner vorwiegend Landwirtschaft treiben und das zum Leben Nötige dem heimatlichen Boden abzugewinnen vermögen. Der Überfluß der landwirtschaftlichen Erzeugung gelangt zur Ausfuhr. Die Eutwickluug einer Ausfuhrindustrie (Exportindustrie) und die Eroberung von Handelsmärkten bildet keine Lebensfrage für das russische Volk, würde aber auch so leicht nicht gelingen, trotz des natürlichen Reichtums des Landes. Sowohl in der geringen Bildung des russischen Volkes als auch in der ungünstigen Lage Rußlands und Sibiriens zum Meere liegen gewaltige Hemmnisse. Rußland fehlt die unmittelbare Verbindung mit dem Ozean, dem Weltmeere; denn Ostsee und Schwarzes Meer, an die es im N und S stößt, sind eigent- lich Binnenmeere. Nur fern im 0 hat Rußland den Ozean erreicht; aber diese Küste des Großen Ozeaus liegt zu weit entfernt, um die Angliedernng des Wirtschaftsreiches an den Weltverkehr bewirken zu können. Hauptfächlich folgende Gegenstände liefert Rußland anf den Weltmarkt: aus Südrußland Weizen und Leinfamen (zur Ölbereitung), aus Mittelrußland ebenfalls Weizen und Gerste, ferner Geflügel und Eier, aus Nordrußland Roggen, Holz, Butter, Flachs und Pelzwerk, aus Finnland Holz und Butter, aus Sibirien Getreide, Butter, Pelzwerk und Metalle. k) Die Bedeutung des Wirtschastsreiches für Deutschland Für den Handelsverkehr mit dem großen russischen Reiche hat Deutsch- laud eine günstige Lage, da es auf langer Landstrecke mit ihm zusammenstößt und ferner in der Ostsee einen unmittelbaren und nahen Seeverkehr mit ihm unterhalten kann. Günstig ist ferner, daß in Ruß- land zahlreiche Deutsche leben, die zur Festigung der Handels- beziehnngen in hohem Maße beitragen. Die russischen Ostseepro- vinzen sind deutsches Kolonistenland aus der Zeit des deutscheu Ritterordens, und Riga und Reval sind noch heute vorwiegend deutsche Hafen- und Handelsstädte; in Südrußland und zwar im untern Wolgagebiet, in der Krim, in Beffarabien und im Kaukasus gibt es sehr zahlreiche deutsche Kolonien; in allen größeren ruf- fifcheu Städten aber leben viele deutsche Kaufleute, Gewerbe- treibende und Industrielle, und in der bedeutendsten Industrie- stadt Westrußlands, in Lodz (ludfch), sind fast alle Fabriken von Deutschen gegründet worden. Im Jahre 1908 betrug die Einfuhr Deutschlands aus Rußland 950, die Ausfuhr nach dort 450, der Gesamthandel also 1400 Mill. Mark. Die Hauptgegenstände der Einfuhr waren Gerste (für 200 Mill. Mark), Holz (70),

4. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 186

1891 - Leipzig : Voigtländer
186 bungen fhrten bald eine Menge vornehmer russischer Jnglinge herbei, die unter die .Poteschni", d.i.kameraden des Zaren, wie Peter seine neue Kompanie nannte, aufgenommen wurden. Nun merkte Sophie, wie gefhrlich ihr Peter mit seinen bewaffneten Gefhrten werden knnte. Sie hetzte daher die Strelitzen von neuem auf, ihn zu ermorden. Allein Peter unterdrckte durch feine Poteschni" die Emprung und verwies seine Stiefschwester in ein Kloster. Nun war der siebenzehn-jhrige Jngling Alleinherrscher (1689). Seine nchste Sorge ging dahin, sich ein tchtiges Heer zu bilden, zu welchem er in der Schar der Kameraden" den Grund gelegt. Aber er dachte auch an die Grndung einer Seemacht. Um See-schiffe zu sehen, machte er eine Reise nach Archangel am Weien Meere, ergtzte sich dort am Anblicke der vorbersegelnden hollndischen Schiffe und befuhr in Schiffer-tracht das Meer. Als bald darauf ein glcklicher Krieg gegen die Trken die Festung Asow in seinen Besitz brachte, lie er eine Flotte von 60 Schiffen fr das Schwarze Meer bauen. Aber die wegen feiner Neuerungen im Heerwesen erbitterten Strelitzen bedrohten sein Leben durch eine neue Verschwrung. Er erhielt jedoch Kunde von dem Vorhaben, und unvermutet in die M:tte der versammelten Verschwrer tretend, lie er sie verhaften und unter furchtbaren Martern hinrichten. Um feine Kenntnisse immer mehr zu bereichern, entschlo sich Peter, die fremden Lnder, von denen ihm Lefort erzhlt hatte, selbst zu sehen. Er rstete daher (1697) eine Gesandtschaft von mehreren hundert Personen aus, die durch einen groen Teil von Europa reisen sollte. Er selbst begleitete sie nicht als Zar, sondern als einfaches Mitglied, um alles desto ungestrter erkunden zu knnen. der Knigsberg und Berlin kam er nach Amsterdam. Dort erfllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. In der Kleidung eines hollndischen Schiffszimmermanns begab er sich nach dem benachbarten Dorfe Zaandam,um dort den Schiffsbau zu erlernen. Nach sieben-wchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurck und lie ein greres Kriegs-schiff bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundrzten und Handwerkern reich-lieh versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort lie der König ihm zu Ehren ein Betreffen auffhren. Wahrlich," rief Peter staunend aus, wre ich nicht als Zar von Rußland geboren, fo mchte ich englischer Admiral fem!" Dann kam er abermals nach Holland, und von hier reiste er der Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da rief ihn die Nachricht, die Strelitzen htten sich schon wieder einmal emprt, nach Rußland zurck. Er fand den Aufruhr schon gedmpft, alle Gefngnisse mit Missethtern angefllt. Peter lie die Hauptschuldigen an den Galgen hngen und hob die Schar der Stre-ritzen ganz auf. Seine im Ausland gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen suchte nun Peter mit rastlosem Eifer fr die Bildung seiner noch halbwilden Russen zu verwerten. Mit dem uern fing er an, indem er seinen Unterthanen das Tragen der langen Brte verbot und die gewohnten langen Rcke mit europischer Kleidung zu vertauschen befahl. Ferner betrieb er die Anlegung von Schulen und He belehrende Bcher des Auslandes ins Russische bersetzen. 2. Der nordische Krieg (17001721). Um aber in den Weltverkehr ein-zutreten, bedurfte Rußland vor allem der Verbindung mit dem Meere. Peter fate daher den Plan, fein Reich bis zur Ostfee zu erweitern, und nachdem er ein zahlreiches, von auslndischen Offizieren eingebtes Heer gebildet, suchte er dieses Ziel durch Eroberung der schwedischen Ostseelnder zu erreichen. Peter der Groe verband sich mit den Knigen von Dnemark und

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 125

1911 - Breslau : Hirt
Die letzten Jahrhunderte des Mittelalters. 125 aufblhende deutsche Städte: Thorn, Cnlm, Marienwerder, Elbing, 1255 nach Eroberung des Samlandes durch Ottokar von Bhmen und Otto Iii. von Brandenburg unweit der Pregelmndnng Knigsberg. Durch die Culmer Handfeste" erhielten diese Städte Selbstverwaltung, aber keinen Anteil am Ordensregiment. An der Spitze des ganzen Ordens stand der Hochmeister; grere Bezirke wurden von Landmeistern verwaltet, unter denen die Komture standen. Im Jahre 1237 vereinigte sich der Orden der Schwertbrder, der in groe Gefahr geraten war, mit dem Orden ^der Deutschherren, und 1309 verlegte der Hochmeister seinen Sitz von Venedig, wohin er nach dem Falle Mns bergesiedelt war, nach der Marienburg an der Nogat. Die Eroberung und Behauptung Preuens wurde nur durch die Teilnahme Teilnahme des deutschen Volkes ermglicht. Fürsten und Ritter fanden %b0e,*n sich alljhrlich als Kreuzfahrer ein, Ritter und dienende Brder strmten dem Orden zu, man wetteiferte in Schenkungen. Um 1300 war die Ostseekste von Lbeck bis Reval mit deutschen Burgen, Stdten und Dr-fern besetzt; die Ostsee war zu einem deutschen Meere geworden. Im Sdosten gehen Christianisierung und Germanisierung bis auf Der Sd-Karl den Groen zurck. Der bayrische Stamm und das Erzbistum often-Salzburg drangen nach den Awarenkriegen, nach der Auflsung des Gromhrischen Reiches Swatoplnks und dem Ungarnsiege Ottos des Groen, immer aufs neue einsetzend, die Donau abwrts vor. Hier haben sich die Babenberger als Markgrafen der Ostmark (seit 976) und als Herzge von sterreich (seit 1156) hohe Verdienste erworben. Der Hof zu Wien war im 12. und 13. Jahrhundert einer der glnzendsten Frsten-Hfe Deutschlands. In sterreich lernte Walter von der Vogelweide singen und sagen. D. Die letzten Jahrhunderte des Mittelalters. In dem halben Jahrtausend von der Kaiserkrnung Karls des Groen Ergebnisse bis zum Untergange der Staufer hatten sich in Europa und dem Mittel- d^bi^ meergebiete tiefgehende Vernderungen vollzogen. Das Christentum hatte 3e"ungn' im Norden und Osten Europas das Heidentum endgltig zurckgedrngt. Die drei groen Kulturgebiete, die wir um 800 auch als politische Ein-heiten vorfanden, nmlich das rmisch-germanische, das griechisch-orientalische und das mohammedanische, verkrpert durch die christ-lichen Kaiser und die beiden Kalifen, hatten sich in eine Vielheit von Staaten ausgelst. Im Abendlande gab es berhaupt keinen Kaiser, in Konstan-tinopel war die Macht des Kaisers zum Schatten herabgesunken; im Morgen-lande war das Kalifat vernichtet und in Spanien im Zurckweichen begriffen. Die strksten Gebietsverluste hatte das ostrmische Kaisertum erlitten, dessen Herrschaft sich nur noch auf die Stadt Konstantinopel und den Osten der Halbinsel erstreckte. Zugleich war Byzauz als Kulturmacht zurckgegangen. Der Gebrauch des Griechischen, der einstigen Weltsprache, beschrnkte sich auf einen kleinen, zusammenschwindenden Kreis; neue geistige Werte wurden

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 222

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 222 — mit den Italienern in den Krieg um Tripolis verwickelt war (f. 3), schlugen, von Rußland ermuntert, Bulgarien, Serbien, Montenegro im Bunde mit Griechenland abermals auf die Türken los. Diese unterlagen völlig und verloren fast ihren ganzen europäischen Besitz; nur das südöstliche Stück von Konstantinopel bis Rdrianopel blieb ihnen. Um die Beute aber einspann sich unter den vier Siegern Streit. Schon standen Bulgaren und Serben gegeneinander in 10affen, da trat Rumänien drohend auf den Plan. Das Ende war wieder eine Verständigung, die keinen zufrieden stellte und daher den Keim zu neuen Kämpfen barg. Rrn schlimmsten ging es den Bulgaren, die an Rumänien ein Stück Küstenland südlich der Dobrudscha abtreten und das erhoff*6 Mazedonien den Serben überlassen mußten. Das eroberte türkisch6 £and im übrigen wurde an Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro aufgeteilt, außerdem daraus noch ein neuer Staat, Albanien, geschaffen, weil keiner dem anderen dieses auch von Italien begehrte Küstenland gönnte. Schließlich ward die wiederum von Rußland geschürte Unzufriedenheit Serbiens der letzte Hnlaß zum Rusbruch6 des Weltkrieges. 5. Rußland. Das Reich des Zaren (Kaisers) erstreckte sich von Deutschlands Ostgrenze bis zum Stillen Ozean, von der Ostsee bis zum Kaspischen und Schwarzen Meer, vom nördlichen (Eismeere bis Indien-(Es ist etwa 40 mal größer als Deutschland, hat aber trotzdem kantn dreimal so viel Einwohner, etwa 180 Millionen. Rber in dem an frucht barem Rckerboden, an Wäldern und Erzen überreichen Lande nimmt die Bevölkerung rasch zu, vor dem Kriege um jährlich 3 Millionen-Obendrein wirkt die gewaltige Übermacht an Menschen viel stärker, seitdem die 1891—1904 erbaute sibirische Eisenbahn nebst ihren Anschlußbahnen die schnelle Zusammenziehung ungeheurer Heere erleichtert. Rußland war seit dem Zaren Peter dem Großen (f 1725) von einem beharrlichen und gewaltigen Rusdehnungsbrang, einer unersättlichen Machtgier ergriffen. Besonders strebte es nach Zugang zum Meere, nach guten eisfreien Häfen. Zum Teil darum hat es im Laufe der öeit den Polen Kurland, den Schweden die anderen, im Mittelalter zum Deutschen Reiche gehörenden Ostseeprovinzen und Sinn-land, den Türken die Nordküste des Schwarzen Meeres entrissen; darum wollte es am Bosporus herrschen (f. 4) und am Stillen (Dzean nach Süden vordringen, bis ihm da die Japaner (s. 9) entgegentraten.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 104

1911 - München : Oldenbourg
104 Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft. Plantagenarbeiter aus China und den Snnda-Jnseln eingeführt werden. Der Sitz des Gouverneurs ist Apia (Apia) auf Upolu, der Hauptort des samoanischen Handels. Produkte. Alle tropischen Kulturpflanzen gedeihen hier gut und liefern reichliche Erträge: Kokospalmen, Baumwolle, Kaffee, Kakao, Bauauen, Ananas usw. Die Eingeborenen befassen sich hauptsächlich mit dem mühe- losen Erwerb der Kopra, neuerdings legen sie auch Kakaopflanzungen an. Die Weißen widmen sich fast ausschließlich dem Anbau von Kakao. Die Deutsche Handels- und Plantagengefellschast der Südseeinseln zu Hamburg erzielt hier lohnenden Erfolg. Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft. W(Zur Lektüre.) Wie aus unerschöpflichen Quellen haben sich reiche Ströme deutscher Volks- kraft und deutscher Geistesbildung über die Welt ergossen. In den Zeiten der Völkerwanderung hat der dem deutscheu Blute innewohnende Wandertrieb die Germanenstämme nach dem Süden und Westen geführt, nach Frankreich, Spanien und Afrika, nach Italien, dann bis tief nach Ungarn hinein und wieder nord- wärts nach England. Und schon bald nach der Einigung der deutschen Stämme unter den ersten kraftvollen Sachsenkaisern, dann unter den Hohenstaufen und später in der Zeit des Deutfchherrnordens erwiesen die Deutschen ihren Beruf als Kolonisatoren der Nord- und Ostmarken in heißen Kämpfen gegen Wenden und Sorben, Obotriten und Preußen. Mit der Gewinnung der Ostsee ergaben sich nunmehr die Voraussetzungen für einen internationalen Handel, der von London bis Nowgorod, bis Stockholm und Bergen reichte. Es begann die Blüteperiode der deutschen Hansa. Mit den Kreuzzügen traten dann die italienischen Handelsstädte mehr in den Vordergrund und die Wohnplätze im Süden Deutschlands begannen aufzublühen: Wien, Augsburg, Ulm und Nürnberg. Die Entdeckung neuer Handelswege am Ausgange des Mittelalters fand die Deutschen nicht untätig, wenngleich die romanischen Nationen, die Portugiesen und Spanier, daran den Hauptanteil hatten. Die Fugger und Welser ins- besondere waren bestrebt, die neuen Verkehrsverhältnisse sich dienstbar zu machen. Sie haben Flotten aus spanischen Häfen ausgehen lassen und sich am spanischen Gewürzhandel beteiligt, ja selbst zu Eroberungen und Kolonisationen finb sie fortgeschritten. Venezuela wurde besetzt und sollte richtiger Welserland heißen. Doch ohne Unterstützung durch das Reich, dem eine Flotte fehlte, wurden die deutschen Kolonisatoren immer mehr aus ihren Handelsbeziehungen verdrängt und aus diesem Umstände erklärt sich wohl auch die sonst unbegreifliche Untätigkeit der Hansa in jenem großen Umschwung der internationalen Verkehrsverhältnisse. Die grauen- vollen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges vollendeten noch den Versall des deutschen Handels zu Land und zur See. Holland und England rissen das deutsche Erbe an sich. Wohl versuchte der Große Kurfürst, der in der Schule der Holländer

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 104

1888 - Leipzig : Teubner
104 letzteren erringen sich meistens Anteilnahme an der Verwaltung der Stadt. Zu dieser Zeit begann die Kriegfhrung sich umzugestalten durch die Erfindung des Schiepulvers, das brigens schon lange den Chinesen bekannt war. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde es zuerst im Kriege verwendet. Wie kam es, da diese Erfindung den Untergang des Rittertums beschleunigte? Der schwbische Stdtebund gegen Eberhard den Greiner von Wrtemberg (vergl. Uhlands Balladen). Die Hansa, erwachsen aus einem Bndnis zwischen Hamburg und Lbeck zum Schutz ihres Handels; in der Bltezeit reicht der Bund von Amsterdam bis Riga und erstreckt sich weit in das Binnenland (Kln, Braunschweig). Vorort ist Lbeck (aller stete schone, von richer ere tragest:: die krne"). Die Hansa erringt die Vorherrschast in der Ost- und Nordsee; denn Polen und Rußland schwach, hundertjhriger Krieg zwischen England und Frankreich, Zwistigkeiten unter den nordischen Reichen. Der dnische König Waldemar wurde um die Mitte des 14. Jahrhunderts von der Hansa besiegt. Streben nach einseitiger Ausbeutung der anderen Völker durch Gewinnung von Vorrechten und Freiheiten (zhle solche aus!). Kontore in London, Antwerpen, Bergen, Nowgorod. Die Ursachen zum Verfall des Bundes liegen in seiner eigenen engherzigen Handelspolitik und in der Erschlieung neuer Handels-wege durch die Entdeckungen. Wie die Hansa, so kannte berhaupt das Mittelalter den Grundsatz der freien Wettbewerbung nicht; was ist Stapelrecht, Grundruhrrecht, Strandrecht? . 127. Hand in Hand mit den Bestrebungen der Hansa geht die Wirk-samkeit des deutschen Ordens in Preußen. Was weit du aus der Vorgeschichte des Ordens? Woher stammen die preuischen Farben? Unter der Regierung Friedrichs Ii. sandte der Hochmeister Hermann von Salza (dem der Kaiser den einkpfigen schwarzen Adler in seinen Schild schenkte) seine Ritter zum Kampf gegen die heidnischen Preußen ab. Deutsche Kultur und Sprache wurden in den Ostseeprovinzen herrschend, besonders seitdem sich die Deutsch-ritter mit dem Orden der Schwertritter in Livland vereinigt hatten; aus ganz Deutschland kamen Kolonisten; Anlegung von Stdten (Knigsberg, Thorn, Elbing). 1309 siedelte der Hochmeister nach Marienburg der (das hohe Haus des deutschen Ordens). Der Handel blhte durch die Verbindung der preuischen Städte

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 52

1886 - Berlin : Hofmann
52 Zweiter Teil. Das Mittelalter. 350 rode, ca. 1350. Im 15. Jahrhundert aber sank die Bedeutung 1410 des Deutschordens. Durch die Schlacht bei Tannenberg, 1410, 1466 und den Frieden zu Thorn, 1466, kam er in Lehnsabhängigkeit 1525 von Polen. 1525 verwandelte der Hochmeister Albrecht von Hohen-zollern den Ordensstaat in ein weltliches protestantisches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit. Der letzteren wurde derselbe endlich durch den Großen Kurfürsten entzogen, welcher souveräner Herzog von Preußen wurde. Unter Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg endlich wurde Preußen ein Königreich (1701, 18. Januar) und bildete von da an einen wesentlichen Teil der brandeubnrgisch-prenßischen Monarchie. Anmerkung. Als das Zeitalter der Kreuzzüge vorbei war, verlor auch der Ritt er st and die großen Ziele, welche wahrend desselben seinem Aufschwung zu Grunde gelegen hatten. Das Leben der Ritter entartete immer mehr, entweder in Äußerlichkeiten, zu denen vor allem ein ganz übertriebener und alberner Frauendienst gehörte (Ulrich von Lichtenstein), oder in einem wüsten und gesetzlosen Abenteurer- und Räubertreiben. Vollständig verfiel das mittelalterliche Ritterwesen, als die Erfindung des Schießpulvers einen Umschwung der Kriegsführung hervorbrachte. § 30. Aufblühen von Handel und Gewerbe. — Die Städte. a) Für den Bauernstand hatten die Kreuzzüge insofern eine unberechenbare Wichtigkeit, als diese unfreien (hörigen) Leute sich durch Teilnahme an ihnen die Freiheit erwarben: „das Kreuz macht frei". Oft wurden auch die Bauern, selbst ohne mitzuziehen, von ihren Herren bei deren Kreuzzugsantritt mit der Freiheit beschenkt. b) Noch mehr aber hob sich der Bürgerstand und das Städtewesen. Zunächst waren es die italienischen und französischen Städte am Mittelmeere, welche durch die große Menschenbewegung der Kreuzzüge und durch die neuerschlossenen Handelsbeziehungen zu dem Morgenlande reich und mächtig wurden. So waren Genua, Venedig, Amalfi, Marseille die großen Stapelplütze des levantinischen Handels (Levante = Morgenland; vgl. franz. lever). Diefe Blüte aber übte ihre Rückwirkung auch auf die deutschen Städte aus. Zunächst kamen diejenigen empor, welche lagen an oder nahe den großen Wasserstraßen des Rheines (Worms, Mainz, Köln), der Maas und Schelde (Gent, Brügge, Antwerpen),

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 36

1911 - Breslau : Hirt
36 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. 17. Geschichte Rulands vor dem Regierungsantritt Peters des Groen. Die Russen, bereit Sprache zu den slawischen Sprachen ge-hrt, wohnten ursprnglich am Dnjepr, der oberen Wolga nnb der Oka, der Dna und dem Njemen, doch reichten ihre Wohnsitze an keinem der genannten Flsse bis zur Mubuug. Sie trieben Ackerbau, Viehzucht, Jagb und Fischerei, lebten in Drfern nnb Dorfgemeinschaften, hatten sr Notzeiten ringartige Wallburgen angelegt und benutzten die bequemen Wege der schiffbaren Flsse zum Verkehr uutereiuanber. Eine staatliche Organisation fehlte, das Nationalgefhl war auer etwa an den Grenzen Finnen und trkischen Nomabenvlkern gegenber nur wenig entwickelt. Frh sanben die Normannen (Warger) vom Finnischen Meer-bnsen aus den Weg zu ihnen. 862 grnbete Rnrik in Nowgorod am Jlmensee das Russische Reich; zwei seiner Mannen errichteten ein Frstentum in Kiew. Bald bar auf liefen die Normannen mit ihren Schiffen zum ersten Male in den Bosporus ein und legten sich vor Konstan-tinopel, aber sie wrben damals und spter wiederholt zurckgeschlagen. Die griechischen Kaiser gewhrten ihnen Handelsvorteile, und es ent-wickelte sich ein lebhafter Verkehr zwischen den aus Rußland kommenden Normannen und der groen Handelsstadt. Von hier kam das Christen-tum zu den Russen; denn Fürst Wladimir der Heilige trat 988 bei seiner Vermhlung mit einer byzantinischen Kaisertochter mit einem groen Teil seines Volks zur griechisch-katholischen Kirche der. So wurde Byzauz fr die Russen, was Rom fr die Germanen geworden war, der Ausgangspunkt ihrer Gesittung und die Heimat ihrer Kultur. Damit hing es zusammen, da sie sich vom Abendlande abwendeten. Seit dem 11. Jahrhundert herrschte in Rußland der Zustand der Zersplitterung in viele einander befehdende Frstentmer; infolgedessen wurde es in der Mitte des 13. Jahrhunderts von den Mongolen unterworfen. Die Zeit der Fremdherrschaft, die ihm die Goldene Horde von Kiptschak" *) auferlegte, dauerte fast 250 Jahre (12381480). Am Anfang des 15. Jahrhunderts fhrte Timur neue Mongolenstmme aus Zentralasien nach Westen, und wie sein Vordringen den Siegeslauf der Trken auf der Balkanhalbinsel hemmte, so erschtterte es auch die Herrschaft der Goldenen Horde an der Wolga. Die Gro-frsten von Moskau gewannen seitdem eine unabhngigere Stellung. Iwan Iii. (14621505) vernichtete endlich das Heer des letzten Khans und wurde der Befreier der Russen. Inzwischen war Konstantinopel in trkische Hnde gefallen, und Iwan nahm bei seiner Vermhlung mit einer Verwandten des letzten Palologen das Wappen der griechischen Kaiser, den zweikpfigen Adler, an und nannte sich Grofrst und Gos-sndar (Herr) von ganz Rußland". *) Name eines trkischen Stammes, dann auch seines Gebietes im ehemaligen Khanat Khokand (ruft. Provinz Ferghana>.
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